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Tun Sie’s nicht wegen Corona, sondern trotz Corona

Viele von uns – vom Solo-Selbständigen bis zum mittleren Unternehmen – fühlen sich im Moment durch Corona fremdbestimmt und so manche Unternehmens-Existenz steht auf dünnem Eis. Wir werden zurückgeworfen auf Existenzielles wie Gesundheit, Beschaffung von Lebensmitteln (und Klopapier?) und finanzielle Grundversorgung („wie lange kann ich überbrücken? Ob und wie bekomme ich Soforthilfe? Zuschuss? Kredit?). Das sind Fakten und sollen auch nicht schöngeredet werden.

Aber trotzdem hier mal kurz STOP.

Wenn ich gerade die letzten zwei Wochen mit meiner Marktforscher-Brille betrachte, sehe ich zwei sehr spannende Dinge:

  1. Eine wichtige Customer Insight Regel bestätigt sich mal wieder
  2. Selbst sonst schwer zugängliche Kunden/Zielgruppen könnten jetzt offen sein für ein bisschen „Erfahrungs- und Meinungsaustausch“

Und das heißt, dass für uns alle jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um sich konstruktiv mit seinen Angebots-/Produkt-Konzepten zu befassen.

  1. Hier die Regel
    (ok, ok, genaugenommen sind es zwei, aber die Kombination macht es aus 🙂 ):
    Fast nichts ist schwerer für einen Menschen, als seine Gewohnheiten zu ändern. Man muss einen echten* Nutzen/Benefit liefern, damit der Mensch bereit ist, etwas anderes/neues in Betracht zu ziehen.
    Gerade werfen wir fast täglich Gewohnheiten über Bord (Hände schütteln, der wöchentliche Kaffee-Plausch mit der Freundin, der Besuch im Fußballstadion) und üben uns im Eiltempo mit Neuem (Hände ewig lang waschen, vernünftige Warteschlangen bilden…). Was vor ein paar Wochen nervig oder aufgezwungen gewirkt hätte (und daher auch nicht gemacht wurde) hat nun einen sehr relevanten persönlichen Nutzen (ich bleibe gesund und schütze meine Lieben).
    Das ist eine starke Erkenntnis, die man sich immer wieder vor Augen führen muss: Wer Sie versteht, dem hören Sie zu und dem „kaufen Sie ab“, was er Ihnen sagt/bietet.Daher frage ich: Verstehen Sie Ihre Zielgruppe / Kunden schon so richtig? Falls da noch Luft nach oben ist:
  2. Sprechen Sie mit Ihrer Zielgruppe!
    Das meine ich sowohl im übertragenen Sinne (sammeln und analysieren Sie existierende Informationen), als auch ganz konkret: stellen Sie ihnen die richtigen Fragen und hören Sie gut zu. Nutzen Sie existierende digitale/online Methoden, um in Zeiten von Kontaktverbot nah an den Kunden zu kommen. Und machen Sie es idealerweise jetzt! Denn:
    Während in „normalen Zeiten“ gerade die Vollzeit Berufstätigen, gut Verdienenden mittleren Alters keine Lust auf Interviews/Marktforschung haben, ist es jetzt eine willkommene Abwechslung im Home-Office Alltag. Mal für einen Moment raus aus der großen „stay home“/“alles wird gut“ Masse und ein paar nicht unbedingt alltägliche Fragen diskutieren.

Also vergessen Sie gerade die häufig bemühte Phrase „In jeder Krise steckt eine Chance“.

Die Chance liegt nicht in der Krise, sondern darin, auch und gerade jetzt aktiv das zu tun, was so oder so schon lange auf Ihrer to-do-Liste stand: Ihr Angebot konstruktiv zu hinterfragen, zu optimieren und neue Ideen umzusetzen.

Ach ja: und Spaß macht der Austausch mit den Kunden und die konzeptionelle Arbeit rund um das Herzstück Ihres Geschäfts sowieso 😉

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)* „echt“ ist der Nutzen, wenn er klar z.B. auf ein Problem oder einen Wunsch der Zielperson eingeht, also beantwortet: „was habe ich persönlich davon?“